Ágnes Heller

ungar. Philosophin und Autorin; Mitglied der "Budapester Schule" um Georg Lukács; Hannah-Arendt-Professorin für Philosophie an der New School for Social Research in New York 1986-2008; Veröffentlichungen u. a. "Der Mensch der Renaissance", "Das Alltagsleben", "Diktatur über die Bedürfnisse", "Theorie der Gefühle", "General Ethics", "Ist die Moderne lebensfähig?", "Was ist komisch?", "Paradox Europa"

* 12. Mai 1929 Budapest

† 19. Juli 2019 Balatonalmádi

Herkunft

Ágnes Heller, geb. 1929 in Budapest, wuchs als einziges Kind ihrer jüdischen Eltern in bürgerlichen, weltoffenen Familienverhältnissen auf. Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) verhalf ihr Vater als Rechtsanwalt zahlreichen Juden zur Emigration, wurde schließlich aber selbst in Auschwitz ermordet. H. erlebte in ihrer Jugend die Judenverfolgung durch die nationalsozialistischen Besatzer und deren Kollaborateure in Ungarn. Anders als viele Verwandte konnten H. und ihre Mutter dem Holocaust jedoch knapp entkommen. Von ihrer Wiener Großmutter hatte H. als Kind Deutsch gelernt.

Ausbildung

Nach dem Abitur (1947) schrieb sich H. an der Universität Budapest zunächst für Physik und Chemie ein. Unter dem Eindruck einer Vorlesung von Georg Lukács, der auch international zu den führenden Köpfen der ...